Gute Zeiten für die britische Billigairline Easyjet: Im letzten Geschäftsjahr, das im September endete, machte das Unternehmen einen Gewinn von umgerechnet 564 Millionen Euro, eine Steigerung von ganzen 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Vorsteuergewinn lag sogar bei über 720 Millionen Euro, was einen Rekordgewinn für die Fluggesellschaft darstellt und das angekündigte Gewinnziel übertrifft.
Geholfen hat dem Unternehmen ein selbstauferlegter Sparkurs, aber auch ein Zuwachs an Passagieren. Sieben Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum waren es im abgelaufenen Geschäftsjahr, insgesamt fast 65 Millionen. Die Auslastung der einzelnen Maschinen lag dabei bei einem beeindruckenden Wert von über 90 Prozent.
Air-France-Streiks nützen Billigfliegern
Profitiert hat die Low-Cost-Airline auch von den großen Streiks bei der Konkurrenz. Vor allem von Air France, wo die Piloten zwei Wochen lang streikten, liefen massenweise Passagiere zu den Billiganbietern über. Neben Easyjet konnte so auch der große Rivale Ryanair seine Gewinnprognosen steigern, während die traditionellen Platzhirsche der Branche, Air France, sowie die ebenfalls bestreikten Lufthansa, leichte Verluste ankündigen mussten. Vor allem auf innereuropäischen Verbindungen gewinnen die Billigairlines immer stärker an Bedeutung.
Doch nicht nur die Querelen der Konkurrenten begründen den Erfolg von Easyjet. Auch werden die Kunden loyaler, wie Carolyn McCall, CEO des Unternehmens, zufrieden feststellt. 57 Prozent der Kunden waren zuvor schon einmal mit dem Billigflieger unterwegs. Für Stammkunden gibt es inzwischen ein Treueprogramm, das zwar bisher nur in einigen Ländern zur Verfügung steht, aber aufgrund der guten Resonanz aber ausgeweitet werden soll.
Für das kommende Jahr will die Fluggesellschaft, die mit 197 Flugzeugen die zweitgrößte Billigflieger-Flotte Europas hat, ihre Kapazitäten noch einmal um fünf Prozent erhöhen. Die Chancen stehen also gut, dass der Höhenflug von Easyjet sich fortsetzen wird.
