In den vergangenen Tagen war es um die weiterhin gegroundete Boeing 737 Max 8 zwar relativ ruhig, aber die Krise ist noch lange nicht ausgestanden. Das zeigt auch der Schritt, zu dem sich American Airlines nun gezwungen sieht.
Der Absturz von zwei Maschinen des Typs Boeings 737 Max 8 sorgte dafür, dass beim Flugzeugbauer Boeing genauer hingeschaut wird. In den vergangenen Wochen räumte das Unternehmen mehrmals Fehler ein und sieht sich weiterhin Überprüfungen gegenüber. Solange weitere Probleme mit der Boeing 737 Max 8 nicht ausgeschlossen werden können, muss der Flieger am Boden bleiben.
Das führt unter anderem bei American Airlines nun zu drastischen Maßnahmen. Die Fluggesellschaft plant vorerst bis zum 19. August keine Flüge mit der Boeing 737 Max ein. Entsprechend werden in diesen kommenden Monaten pro Tag 115 Flüge ausfallen, was laut American Airlines-Chef Doug Parker 1,5 Prozent der im Sommer täglich angebotenen Flüge entspricht.
Erster Lichtblick für betroffene Airlines?
Boeing arbeitet unterdessen daran, ein Softwareupdate an den Start zu bringen, das die Probleme, die zum Absturz der beiden Maschinen führte, behebt. Entsprechende Tests würden derzeit stattfinden und nach Angaben von Boeing-Chef Dennis Muilenburg seien bereits 96 Flüge mit einer Flugzeit von mehr als 159 Stunden absolviert worden, im Rahmen derer Updates auf die Probe gestellt wurden.
Der Fehler, der zum Absturz der Maschinen in Indonesien und Äthiopien geführt hat, wird beim sogenannten MCA-System vermutet. Diese Steuerungssoftware soll eigentlich verhindern, dass die Luftströmung abbricht und die Nase des Flugzeugs in solch einem Fall nach unten drücken. Die beiden Flugzeuge stürzten voraussichtlich aufgrund von falsch aufgefassten Sensordaten ab: Die Sensoren gaukelten dem MCAS einen Strömungsabbruch oder zu steilen Anstieg vor und das System drückte automatisch die Nase nach unten, was nicht mehr rechzeitig korrigiert werden konnte.
