Airbus: Was wird aus dem A380?

airbus-86445_1280Es ist das mit Abstand größte Passagierflugzeug der Welt: 850 Menschen passen in den Zwei-Etagen-Flugzeug Airbus A380, der seit dem Jahr 2007 im Passagierverkehr eingesetzt wird. Einst war man sich sicher, dass dem Mega-Jumbo-Jet die Zukunft gehöre. Doch aufgrund geringer Nachfrage nach dem Giganten der Lüfte hat Airbus-Finanzchef Harald Wilhelm nun die Möglichkeit in den Raum gestellt, die Produktion des A380 einzustellen.

Bisher wurden 147 der seit 2005 produzierten Flugzeuge ausgeliefert, Hauptabnehmer ist die Fluggesellschaft Emirates, die mit dem Monster-Flieger von ihrer Heimatbasis Dubai aus zahlreiche Großflughäfen der Welt ansteuern. Insgesamt 318 der Maschinen hat Airbus bis jetzt verkauft – nach früheren Prognosen hätten es jedoch bis heute 450 sein sollen. Dieses Ziel wurde also deutlich unterschritten.

Gründe für den bisherigen Misserfolg

Viele Airlines zögern, den A380 anzuschaffen, weil das Flugzeug mit finanziellen Risiken verbunden ist – schließlich ist es schwieriger, ein Flugzeug mit über 800 Menschen voll zubekommen, als eines mit einer Kapazitätsgrenze von 300. Im Falle eines Ansturms an Tickets kann die Fluggesellschaft schließlich immer noch mehrere der kleineren Flugzeuge einsetzen, die deutlich weniger Treibstoff verbrauchen und mit zwei Triebwerken einfacher zu Warten sind als der Airbus-Riese mit seinen vier.

Zudem hat sich der Flugmarkt anders entwickelt, als vor 15 Jahren prognostiziert: Statt eines stetigen Wachstums des Luftverkehrs an den Großflughäfen dieser Welt weichen viele Kunden inzwischen lieber auf kleinere Flughäfen aus, von wo man heute auch zahlreiche Ziele direkt erreichen kann.

Was wird nun also werden? Nach einem Kursabsturz der Airbus-Aktie ist man in der Chefetage erstmal von der Aussage abgerückt und hat dem A380 das volle Vertrauen ausgesprochen. Das dürfte auch die Angestellten in Hamburg zunächst beruhigen, wo zahlreiche Arbeitsplätze an den Monster-Maschinen hängen. Und vielleicht wird sich Airbus‘ Vertrauen auf dem A380 am Ende auszahlen – denn der Flugverkehr wächst schließlich weiter und die Bürger Chinas und Indiens werden in den nächsten Jahrzehnten sicherlich verstärkt Fernreisen für sich entdecken. Dann könnte der A380 mit seinen Kapazitäten am Ende Gold wert sein.

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